Erst Denken hilft auch beim Geld – Psychologie & Bezahlen
Wie sehr vertrauen Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand beim Thema Geld und Bezahlen? Wenn Sie auf ihn gut vertrauen sind Sie durchaus in bester Gesellschaft. Leider muss man sagen, dass uns unsere Psyche in mancher Situation rund um Geld und Bezahlen dann und wann auch in die Irre führen kann. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber immer noch zu wenig beachtet. Diesem Zustand kann leicht abgeholfen werden, wenn man sich profunde Literatur zum Nachdenken in diesem Bereich besorgt. Ein aktuelles Buch um die Psychologie des Geldes möchte ich den Lesern im Blog heute ans Herz legen. Die britische Autorin Claudia Hammond hat den wichtigsten Hinweis in diesem Zusammenhang wohl auch gleich in den Titel ihres Buches gepackt, es heißt: Erst denken, dann zahlen.
Heutzutage ist man ja recht schnell mit komischen Blicken bedacht, wenn man die Leute zum Denken anregen möchte, aber beim Thema Geld sollte das doch klappen. Und tatsächlich, beim Lesen der 15 Kapitel zu Geld, mentalen Konten oder dem Klassiker „mit Geld motivieren?!“ erwischt man sich schon, dass man aus einer überlegenen Sicht auf die Geschichten im Text schaut und sich (fast) sicher ist, man selbst würde in derselben Situation natürlich ganz rational angemessen richtig gehandelt haben oder hat das sogar!
Es mag falsch sein, sämtliche Erkenntnisse der psychologischen Forschung gleich in die Tat umzusetzen. Aber wenn Sie im Servicebereich tätig sein, sollten Sie nach heutigem Wissensstand idealerweise ein rotes Oberteil tragen und die Gäste leicht am Arm berühren, wenn Sie die Rechnung auf einem Herzförmigen Teller überreichen und dabei einen Witz zum Besten geben. Wenn Sie hingegen ein Gast sind und der Kellner im roten Oberteil Sie am Arm berührt, während er Ihnen die Rechnung auf einem herzförmigen Teller präsentiert und dabei einen Witz reißt, sollten Sie kurz innehalten und überlegen, wie gut der Service wirklich war, bevor Sie ein Trinkgel geben.Claudia Hammond, Erst denken, dann zahlen, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 2017, Seite 147
Das Zitat weißt auf ein gewisses Dilemma in diesem Zusammenhang hin. Die Psychologie ist seit Freud 100 Jahre erfahrener, aber in der breiten Masse kommen diese wichtigen Erkenntnisse nicht an. Es ist daher unwahrscheinlich anzunehmen, dass ein wissender Kellner mit rotem Oberteil auf einen wissenden Gast trifft, insofern kann ich Sie nur herzlich bitten: Probieren Sie es einfach aus! Man wird schlauer dadurch.
Bibliografische Angaben
- Titel: Erst denken, dann zahlen
- Untertitel: Die Psychologie des Geldes und wie wir sie nutzen können
- Autorin: Claudia Hammond
- Klappenbroschur: 432 Seiten
- Verlag: Klett-Cotta Verlag (J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH), 1. Auflage 2017
- ISBN-13: 978-3-608-96116-4
- Preis (D): 18,95 Euro
Hauptüberschriften aus dem Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1 Von der Wiege bis zur Bahre
- 2 Geld in der Hand
- 3 Mentale Konten
- 4 Etwas zum Haben und zum Festhalten
- 5 Der richtige Preis
- 5 ½ Ein bisschen Kleingeld
- 6 Geld als Motivationshilfe?
- 7 Angemessene Belohnung
- 8 Geld-Tipps für Investmentbanker
- 9 Money, money, money
- 10 Armut des Denkens
- 11 Schlechtes Geld
- 12 Gutes Geld
- 13 Für schlechtere Zeiten
- 14 Die Freude am Ausgeben
- 15 Geld-Tipps
- Anmerkungen
- Danksagung
- Weiterführende Literatur
Warum Sie dieses Buch lesen sollten!
Sie wollen Kosten sparen? Sie wollen erkennen, wenn der Preis oder das Verhalten des Verkäufers unangemessen ist? Sie wollen besser verkaufen? Sie wollen sich über angemessene Preise und mentale Entsprechungen richtig freuen, dann lesen Sie dieses Buch. Die Geldtipps am Ende des Buches scheinen die vorherige Lektüre notwendig zu machen, damit man deren Bedeutung richtig einschätzen kann. Auf jeden Fall ist dieses Buch eine profunde Einführung in die aktuellen Erkenntnisse der Psychologie des Geldes, wenn man eine solche „Einschränkung für zulässig hält“. Allein die Sammlung der Anmerkungen sind das Lesen wert!
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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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