Vom langen Schwanz des Blog-Schreibens
Eine der wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit liegt im sinnvollen Umgang mit den Massen von Daten, Informationen und daraus erwachsendem Wissen. Wissen wozu? – Natürlich um unser Können zu können! Qualitative und Quantitative Entwicklung kennzeichnet das Leben. Dabei geht es keinesfalls um das maximale Wachstum, auch wenn uns diese Einstellung täglich begegnet. Vor Jahren entwickelte sich eine Bewegung, die in Deutschland kaum als Massenphänomen zu sehen ist. Das Bloggen wurde hierzulande so richtig „hoffähig“, als die erste Internetblase schon lange knallend verhallte. Was ist übrig geblieben von dieser Entwicklung und warum ist es wesentlich nützlicher ein Blog zu schreiben, als im Sozialen-Medien-Dschungel die Buschtrommel zu rühren? Vom Nutzen des langen Schwanzes (LogTail) des Bloggens.
Wenn die Trommeln rufen, muss man genau hinhören! Das ist heute in keiner Weise mehr so. Im medialen Trommel-Gezwitzscher möchte man oft genug lieber dem Weghören frönen. Steht man heutzutage in altehrwürdigen Bibliotheken, so beschleicht einen schnell die Frage, ob denn dieser umfangreiche Wissensschatz auch noch jemand liest, ausgenommen tiefgründig recherchierender Wissenschaftler vielleicht. Scheint sich doch das Interesse der vieler Menschen entweder auf die Ergebnislisten der ersten drei Seiten von Suchmaschinen oder gar der automatischen Vorschlagfunktion mancher Rechercheinstrumente zu reduzieren.
Ein Teil des heutigen Marketings zielt genau auf diese Listenpositionen. Die Frage die sich an dieser Stelle stellt, wie kann ich annehmen, dass die erste Postion eines Suchergebnisses von nicht selten Hunderttausenden, gar Millionen, Einträgen für mich tatsächlich relevant ist? Wie kann ich annehmen, dass ein ständiges Geplapper unzähliger Menschen eine Minute später, nachdem der virtuelle Neuigkeitswert gegen Null tendiert, für mich als einzelnen Menschen überhaupt noch nützlich ist?
Die Punktgenaue Landung im Marketing
Die entscheidende Frage lautet: Bediene ich einen Massenmarkt oder bin ich Marktführer in (m)einer Nische? Es dürfte schlichtweg für viele kleinere Unternehmen unmöglich sein, einen Massenmarkt bedienen zu wollen. Allerdings tun viele KMU so, also hätten sie die Masse als Kunden. Welchen Wert hat es für eine Marke, für ein Unternehmen oder für ein Produkt, wenn es von ein paar hundert Leuten heute, jetzt oder an diesem Vormittag für gut befunden wird oder noch genauer, wenn die Information über diese Fakten jetzt für gut befunden werden?
Nicht der Schnellste oder der Erste zu sein, sondern der, der die passende Information hat kann nur die Antwort sein, wenn man keinen Massenmarkt bedienen möchte. Welche Auswirkungen es hat, wenn man sich nur auf Social-Media und Networking verlässt, habe ich hier schon umfangreich beschrieben. Viele Unternehmen ignorieren die Risiken völlig und verlagern ihre Aktivitäten teilweise vollkommen auf fremde Territorien.
Wollen Sie, dass alle Sie wahrnehmen oder wollen Sie, dass Ihre potenziellen Kunden Sie finden? Bevorzugen Sie den Kontakt zu Ihren Kunden, dann stellt das Bloggen einen langfristig und mittelfristig wirksamen Weg dar, genau die Zielgruppe an sich zu binden, der Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit den größten Nutzen bieten können.
Wenn man nichts zu sagen hat, sollte man auch kein Buch oder kein Blog schreiben!
Habe ich eine eigene Meinung oder plappere ich einfach nur das Geschwätz von anderen nach? Was ist denn wirklich (m)eine Meldung oder Nachricht wert? Wenn ich so wenig eigene Reflexion übe, dass ich nur die vermeintlich schlauen oder ganz schlauen Ideen anderer weitertragen kann, dann braucht es kein Blog, kein Buch oder eine andere publizistische Anstrengung, um Nichts weiter zutragen. Originalität entsteht beim einzelnen Menschen und nicht im oberflächlichen Bilderdarstellen. Erst die Auseinandersetzung mit dem, was ich wirklich Neues beizutragen habe, bringt mich und auch meine Kunden voran. Ist denn nicht schon alles geschrieben, gesagt oder gedacht? Nein?
Langfristige Wirkungen des Publizierens via Blog & Buch
Es gibt eine ganze Reihe von Langzeit-Effekten, die eher eine Tiefen- als eine Breitenwirkung haben. Wenn ich täglich in unzähligen Netzwerken was Schlaues beitragen muss, kann ich nur schnell verbrauchte Oberflächeninformation bieten. Diese verpufft mit der Konsumtion meinst wirkungslos. Wie oft muss ein Mensch einen Button „toll“ oder „ganz toll“ oder den „Wie-auch-immer-eine-Wertung-stattfindet-Button“ drücken, um einen Auftrag, einen Kauf auszulösen oder überhaupt zu einem qualifizierten Kunden zu werden? Wenn der andere neben mir lauter schreit, dann habe ich mit solcher Art von Angebot keine Chance mehr und mein Geplapper wird immer sinnloser, weil immer nutzloser. Ganz im Gegensatz zu Schreiben in einem Blog, in dem man sich schon genau überlegen muss, was ist nützlich und was ist dauerhaft hilfreich für mich und meine Kunden.
Dem Schein des schnellen Vertriebserfolges ohne großen Aufwand erlegen
Ein Blog, eine eigene Website oder ein Buch zu schreiben ist Aufwand! Selbstverständlich zunächst inhaltlicher, sehr schnell auch technischer Natur. Diesen Aufwand zu betreiben scheuen viele. Wie sonst ist es zu erklären, dass das Business-Bloggen in Deutschland nur von wenigen Unternehmen sinnvoll angewendet wird. Es ist scheinbar kein Aufwand ein Profil in einem der tollen Profil-Netzwerke zu erstellen, aber es bedarf einem nicht minderen Aufwand, um dort erfolgreich zu vermarkten. Erst der Mix macht den dauerhaften Erfolg. In diesem Marketing- oder PR- oder Vertriebskanäle-Portfolio sollte ein Blog keinesfalls fehlen.
Weg vom Hype hin zum dauerhaften Präsentieren? Erfahren Sie mehr ..:
Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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