Weihnachtsgans-Effekt – die Sicherheits-Illusion
Weihnachtsgans-Effekt – wenn Sicherheit zur Illusion wird. Der erste Advent liegt schon hinter uns, es ist nicht mehr weit bis Weihnachten und den Jahreswechsel. In diesem Jahr ist das grundlegende Thema in der Adventszeit RISIKO. Ein Begriff, der im Alltag umfangreich genutzt und benutzt wird. Ganze Wirtschaftszweige leben nur davon Risiken für andere zu minimieren. Sicherheitseinrichtungen in jeder Art und Weise sollen Menschen oder Güter vor Risiken bewahren. Vom einfachen Schloss an der Tür, bis hin zum Antiviren-Programm oder Versicherungen ist alles zu haben. Doch gibt es bei Risiken und deren Wahrscheinlichkeit einzutreten einiges zu beachten.
Die psychologische Komponente zum Beispiel. Kaum etwas ist so relativ, wie die Wahrnehmung des Menschen. Wir filtern, ignorieren oder nehmen Dinge, wie zum Beispiel verschiedene Strahlungen, gar nicht wahr.
Der Weihnachtsgans-Effekt
… oder warum es immer unwahrscheinlicher wird, dass die Gans unter das Messer kommt. Aus der Sicht einer Weihnachtsgans vor Weihnachten ist die Welt ein Schlaraffenland. Doch ist die empfundene Sicherheit mehr als trügerisch.
- Der Bauer kommt die Gans jeden Tag füttern.
- Mit jedem Tag der Fütterung fühlt sich die Gans sicherer, schließlich kümmert sich der Bauer rührend um die Gans.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass dies so weitergeht erhöht sich mit jedem Tag.
- Hieraus entsteht eine Gewissheitsillusion.
Noch einmal, die Wahrscheinlichkeit, dass die Gans auch am 24. oder 25. Dezember noch lebt und fürsorglich gefüttert wird, steigt aus der Sicht unserer Weihnachtsgans täglich und erzeugt ein wohliges Gefühl der Sicherheit.
Wenn entscheidende Informationen fehlen
Leider hat die Gans nicht alle Informationen. Noch schlimmer, sie hat DIE wichtigste Information nicht. Sie kennt das Datum von Weihnachten nicht! Eine einzige fehlende Information bedingt das fatale Sicherheitserleben. Mag sein, dass Bauern auch Vegetarier sein können, dann würde man wohl aus der Sicht von außen behaupten, die Gans hätte Glück gehabt.
Und die Moral von der Geschicht? Traue deinen Sicherheitsableitungen nicht immer und überall! Risiken, die sich scheinbar dadurch minimieren, dass sie bisher einfach nicht eingetreten sind, können trotzdem existent sein!
Beispiele für solche Risiken, die täglich unwahrscheinlicher werden (in der Interpretation von uns):
- Vulkanausbrüche
- Erdbeben
- Hochwasser
- Zahlungsausfälle von bisher pünktlich zahlenden Kunden
- usw. …
Eine sinnvolle Risiko-Analyse oder auch Vorausschau, kann an dieser Stelle keinesfalls als Panikmache missverstanden werden. Man könnte auch sagen: Einmal mehr geschaut ist doppelt hilfreich.
Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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