Führung zwischen Weichei und Ellenbogen
Welches grundlegende Verhalten von Führungspersönlichkeiten erhöht die Chance auf gesteigerte Effektivität und Effizienz? Gibt es „Alltagsfallen“, die man kennen sollte oder kann man einfach loslegen mit der Führung? Gibt es Verhalten, das man in einer Führungsposition vermeiden sollte? Wo ist die Grenze zwischen professionellen Führen und dem dabei „Menschlich-Bleiben“? Führung zwischen „Weichei“ und „Ellenbogen“ – gibt es den goldenen Mittel-Weg?
Zunächst einmal Verhalten, dass Führung auf Dauer nicht möglich macht:
- Menschen mit dem Spitznamen ansprechen.
- Erwarten, dass die Mitarbeiter nicht dem eigenen Beispiel folgen.
- Freund sein, nicht Führungskraft.
- Auf Kontrolle verzichten und annehmen, die Dinge gingen schon in Ordnung.
- Kleine Aufgaben in die „Noch-Nicht-Kategorie“ verschieben.
- Denken, Probleme lösen sich schon von allein.
- Sich bei Mitarbeitern beklagen.
Angeregt durch diese Liste von Fallen im Führungsalltag von Interessante Zeiten, die sieben Fehler beschreibt, die Führungskräfte vermeiden sollten, habe ich mir überlegt, wie schaut den erfolgversprechendes Verhalten einer Führungspersönlichkeit aus?
An jedem Tag, den ich mit ihm verheiratet bin, erkenne ich deutlicher, daß er die vielleicht wichtigste Eigenschaft eines Führers hat: ein unbeirrbares Vertrauen zu sich selbst und seinen Kräften. Jacqueline Kennedy-Onassis über ihren Mann John F. Kennedy
Wie soll es sein, das ideale Führungsverhalten?
Fakt ist, wer als Führungspersönlichkeit extreme Verhaltensweisen an den Tag legt, ist schnell als Weichei- oder Ellenbogen-Kandidat abgestempelt. Also, welches grundsätzliche Verhalten wäre dann angebracht?
- Führe persönlich, prozessbezogen und situativ!
- Führung hat immer eine persönliche, eine auf den jeweiligen Prozess bezogene und eine situative Komponente. Wer sich selbst als Mensch nicht treu bleibt, der kann kaum andere Menschen überzeugen, geschweige motivieren. Wer die Entwicklung und auch die Notwendigkeit der Entwicklung von Mitarbeitern nicht beachtet, der wird bald wenig gute Mitarbeiter haben. Letztlich ist es auch wichtig in manchen Situationen angemessen zu führen, z. B. wenn es um das Überstehen von Krisen im Unternehmen geht.
- Führe so, wie du dich selbst auch führst!
- Es brachte schön früher keinen dauerhaften Erfolg, wenn man Wasser predigte und Wein trank. Selbst wenn es Ihnen gelingt, einen entsprechend gewünschten Führungseindruck im Alltag zu erzeugen, wird dieser spätestens in Stress-Situationen dahin sein, wenn Ihr Führungs-Stil nicht Ihrer Persönlichkeit entspricht.
- Führe mit Grundsätzen, an denen sich Mitarbeiter orientieren können!
- Persönliche Überzeugungen, Werte, Glaubenssätze und Einstellungen müssen von den Mitarbeitern erkannt werden können und Orientierung bieten. Es steht außer Frage, dass erfolgreiche Führung nur konform mit den Grundsätzen des Unternehmens einhergehen kann. Im Leitbild findet sich meist ein Teil dieser wichtigen „Philosophie“.
- Führe, indem du den Führungsregelkreis anwendest!
- Sich selbst und bestehende Prozesse regelmäßig in Frage stellen, ist grundsätzlich bei erfolgreicher Führung.
- Führe, indem du den Managementregelkreis anwendest!
- Ein sinnvoller Prozess-Kreislauf von Zielen bis zur Kontrolle, ist das tägliche Fundament jeder Führung.
- Führe, indem du nützliche Rituale der Mitarbeiter erkennst und verstärkst!
- Team organisieren sich zum Teil auch selbst, erkennen Sie hier nützliche Aktivitäten und unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter dabei.
- Führe, indem du den Menschen das Gefühl vermittelst ein wichtiger und menschlicher Teil eines großen Ganzen zu sein!
- Es gibt wenig Menschen, die ehrlich gemeinte Anerkennung missachten. In Deutschland herrscht immer noch die Meinung vor: „Nicht gemeckert ist Lob genug!“. Machen Sie von auch kleinen Anerkennungen den Mitarbeitern gegenüber Gebrauch und Sie werden motivierte Menschen um sich haben, die den größten Teil ihrer Arbeit gern und mit Erfolg machen.
Diese Liste von grundsätzlichen Verhaltensweisen erfolgreicher Führung ließe sich mühelos fortsetzten. Gerade Führungspersönlichkeiten sind anfällig dafür, den Bogen in die eine oder andere Richtung zu überspannen. Allerdings ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Führung kann man lernen, auch mit unterschiedlichen Voraussetzungen.
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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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