streuverluste.de - SL | Marketing & Management

Auto – Industrie in der Krise?

VW und Mercedes entlassen tausende Mitarbeiter und der größte Automobilzulieferer in den USA (Delphi) beantragt Insolvenz. In Europa wird sich das Händler-Netz in den nächsten Jahren drastisch verändern. Aus Asien drängen immer neue Anbieter und Marken auf den Markt und die Kraftstoff-Preise sind am explodieren. Wer da nicht auf die Idee kommt, dass die Branche in Kürze kräftig durchgerüttelt wird, der ist mehr als ein Optimist!

Die hohen Benzinpreise bringen die US-Automobilhersteller in ihrer Heimat kräftig ins Schleudern. Die Fahrer von Sport-Utility-Vehicles (SUV) werden dieses Jahr laut Angaben der Alliance to Save Energy um 920 Dollar mehr für ihren Treibstoff berappen müssen als noch im Vorjahr. Das sind schlechte Nachrichten für alle jene, die SUVs herstellen und ohnehin mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen haben. So auch General Motors, dessen Verkäufe im SUV-Segment diesen September im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent eingebrochen sind. Insgesamt gingen in den USA im vergangenen Monat die Auto-Verkäufe um 7,9 Prozent zurück. Laut Merrill Lynch verzeichneten die SUVs den größten Einbruch.

Hohe Benzinpreise lassen Verkäufe der US-Konzerne einbrechen

Allein bei General Motors ging hier der Absatz im Vormonat um 50 Prozent zurück. Insgesamt konnte der Konzern um 24 Prozent weniger verkaufen als im September 2004. Bei Ford Motor belief sich der Rückgang bei den Marken Ford, Lincoln, Mercury, Jaguar, Volvo und Land Rover insgesamt auf 19 Prozent. Bei den „Trucks“ lag das Minus bei 27 Prozent. Die Verkäufe bei den Pkws konnten hingegen um drei Prozent zulegen.

Hohe Lohnkosten und Absatzrückgang werden zum Verhängnis

Laut Delphi wurde der Insolvenzantrag eingereicht, nachdem das Unternehmen bei den Vertragsverhandlungen mit der Autoarbeiter- Gewerkschaft (UAW– United Auto Workers) Zugeständnisse an die Arbeiter machen musste und die Verträge mit dem früheren Mutterkonzern und größten Kunden GM nicht restrukturiert werden konnten. Weltweit beschäftigt Delphi 185.000 Mitarbeiter, allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 3.600 Stellen abgebaut. Delphi-CEO Robert Miller hat am Samstag erklärt, dass man die 50.000 Mitarbeiter in den USA weiter bezahlen werde und sich durch den Insolvenzantrag unmittelbar nichts ändern werde. Laut UAW will Delphi den Stundelohn für die Arbeiter von 27 Dollar auf 10 Dollar kürzen. Die Gewerkschaft fürchtet, dass Werke geschlossen oder zusammengelegt werden.

Gründe?

Die Probleme liegen auf der Hand. Veraltete und verkrustete Strukturen, Anspruchsdenken auf vielen Seiten und unzureichende unternehmerische Führung bringen die Unternehmen ins Schleudern.

Wo geht es hin?

  • Es ist unschwer zu erkennen, dass sich einiges in der Auto-Branche ändern muß und wird! Ohne groß zu analysieren kann man sagen: Wenn die alternativen mobilen Energielösungen nicht einen Durchbruch auf breiter Front erlangen (und das ist nicht in Sicht), dann geht der Trend zum sparsamen kleinen Auto.
  • Das Händler-Netz in Europa wird sich entwickeln. Es wird ca. 25 Prozent weniger Händler in den nächsten zehn Jahren geben!
  • Die bestehenden Unternehmen werden alles daran setzen die Effizienz noch mehr zu steigern. Das wird weitere Arbeitsplätze kosten.
  • Wirkliche Innovationen in den wichtigen Bereichen (z.B. preiswerte Antriebe) sind nicht in Sicht (oder schon da, nur keiner möchte sie wirklich umsetzen!).
  • Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auf kurze Sicht nicht signifikant besser werden.

Fazit

Die Automobil-Industrie ist in den letzten Jahren sehr ruhig gefahren. Das wird sich grundlegend ändern! Der „Kampf“ um den Kunden wird immer härter. Der Motor der deutschen Volkswirtschaft hat buchstäblich „Lauf-Unruhe“. Es wäre an der Zeit einiges dafür zu tun, dass es nicht ein satter „Kolben-Fresser“ wird!

Lesen Sie dazu weiter:

Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
Start DialogTelefonLinkedIn

nach oben
5 Kommentare zu “Auto – Industrie in der Krise?”
  1. Sven Lehmann schreibt

    VW geht neue Online – Marketing – Wege

    VW geht in den USA neue Online-Marketing-Wege

  2. Sven Lehmann schreibt

    Auto – Mobil – Industrie auf Schleich – Fahrt

    Das Handelsblatt geht ausführlich auf die Probleme von General Motors (GM) ein. Ein weiteres Mosaik-Steinchen der globalen Probleme einer wichtigen Branche der Welt-Wirtschaft.

  3. Sven Lehmann schreibt

    Jobabbau bei GM

    Die Automobil-Branche kommt nicht zur Ruhe! Ganz offensichtlich brodelt es weiter!

  4. Sven Lehmann schreibt

    Katastrophe am US – Automarkt

    Im Juni ist es zum offensichtlichen Kollaps des US-Automarktes gekommen. Das ist auf jeden Fall nicht unerwartet eingetreten. Offensichtlich können die Autohersteller nicht flexibel genug reagieren. Auch BMW und Porsche sind betroffen! Katastrophe am U…

  5. Finanzblog schreibt

    Die Zinssenkungen der EZB bringen keinen Ausweg aus der Rezession

    Die Zukunft für die deutsche Wirtschaft sieht kurzfristig äußerst düster aus. Es wird alles Mögliche versucht, doch wirkliche Hilfe bringt momentan scheinbar nichts. Auch die kürzlich vorgenommene Zinssenkung der Europäischen Zentralbank um 75…

Einen Kommentar schreiben

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind markiert. *

Bitte lesen Sie vor dem Kommentieren auch unsere Datenschutzerklärung.

*

nach oben

©2005-2024 streuverluste.de – SL | Marketing & Management - Unternehmen und Menschen entwickeln - Kontakt - Impressum - Datenschutzerklärung