Kunst als Marketinginstrument oder warum Wirtschaft nicht ohne Leidenschaft auskommt
Kann Kunst Marketinginstrument sein und kommt Wirtschaft nicht doch auch ohne Leidenschaft aus? Wie bieder kommen einem manchmal Werbefilme und Marketingaktionen der 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts vor. Damals hieß Marketing noch Absatzwirtschaft in Deutschland und man scherte sich wenig um die wirklichen Bedürfnisse der Kunden. Aber mal ganz ehrlich, wenn ich mir die Werbe- und Marketingwelt des Jahres 2017 anschaue, dann steht diese an massenhafter Einöde in nichts vergangener Zeiten nach! Doch es gibt auch bemerkenswerte Ausnahmen! Und diese Ausnahmen existieren an Straßen und Plätzen, an denen man sie nicht vermutet. Sie überraschen, sie machen neugierig und sind es wert, näher beleuchtet zu werden. Genau das ist am letzten Tag des kürzesten Monats im Jahr im Leipziger Osten geschehen. Kunst trifft Wirtschaft oder warum die eine nicht ohne die andere kann und es ohne Leidenschaft nur halb so schön ist.
Was macht ein Unternehmen besonders? Was macht die Kultur im Unternehmen besonders? Was Kunst besonders macht, ergibt sich aus der erfolgreichen Wirkung derselben. Doch warum treffe ich unzählige Unternehmen und Menschen in Unternehmen, die einer möglichen Besonderheit ihrer täglichen Arbeit für Kunden, für jeden Menschen von „draußen“, (leider) doch herzlich wenig Bedeutung beimessen? Klar ist, Kultur ist überall, selbst im kleinsten Unternehmen. Es liegt aber auch auf der Hand, dass diese unbekannte Kultur wenige Menschen begeistern kann, wenn keiner diese Kultur kennt. Hat Kunst hier hier das Potenzial, eine (Marketing-)Lösung zu sein?
Wissen Sie was ein Kundenstopper ist?
Genaugenommen müsste es ja „NochnichtKunde-Stopper“ heißen. Auf jeden Fall geht es darum, die Aufmerksamkeit eines NochnichtKunden auf das Unternehmen, meistens auf einen Laden in belebter Straße, zu lenken. Leider kommen dafür oft öde Standardaufsteller zum Einsatz, denen es an Kreativität mangelt und die so auch wenig Stopper-Wirkung entfalten. Dass es anders gehen kann, beweist der Oldtimerspezialist IW-Classic GmbH in Leipzig in der Oststraße. Das Beitragsbild ganz oben ist ein solch kreativer Kundenstopper, der von der Leipziger Künstlerin Carolin Okon für das Unternehmen kreiert wurde. Damit der Kundenstopper nicht zum Kundenstolperer wird, wird das Werbeelement schlicht und einfach an einem Fahnenmast befestigt. Jeder der die Oststraße entlang fährt oder läuft kann sich von der Wirkung dieser „Teile“ am Fahnenmast überzeugen.
Kunst trifft Wirtschaft auch im Großen
Doch damit nicht genug Marketingbefruchtung! Für die diesjährige Landesgartenschau in Apolda, Heimatstadt der Künstlerin, hat Frau Okon die Skulptur Frau mit Hund aus Stahl geschaffen. Das Thema und Motive kommen nicht von ungefähr, die Bekleidung der stählernen Dame greift die Industriegeschichte der Stadt vor der Wende auf, in der Textilien eine bedeutende Rolle einnahm. Der Dobermann beleuchtet einen weiteren Geschichtspart von Apolda. Regionenmarketing der Extraklasse sozusagen! Aber wie trifft denn nun Kunst auf die Wirtschaft oder Wirtschaft auf Kunst? In Fall der rund eine halbe Tonne wiegenden Dame mit Haustier ganz und gar praktisch! Schließlich kann man dem Bürgermeister von Apolda nicht einfach mal eine Skulptur dieser Dimension auf den Schreibtisch stellen, um ihn von diesem Projekt zu überzeugen. Die speziellen Fähigkeiten der Oldtimerspezialisten von IW-Classic konnten hier gut helfen, in dem sie eine Miniatur der Frau aus Acryl per Laser herstellten, die der Stadtobere der thüringischen Gemeinde überzeugt in die Hand nehmen konnte.
Kunst trifft Wirtschaft – Carolin Okons Frau mit Hund für Apolda auf dem Gelände der IW-Classic GmbH in Leipzig
Die Kooperation zwischen der IW-Classic GmbH und Carolin Okon ging aber noch weiter. Die Oldtimerspezialisten aus Leipzig stellten ihr sogar eine Halle zur Herstellung zur Verfügung. Wenn hier nicht Kunst und Wirtschaft Hand in Hand gehen, dann weiß ich es auch nicht!
Kunst trifft Wirtschaft ganz praktisch!
Auf den Bildern hier ist die Frau mit Hund selbst an die Leine genommen, da sie, quasi auf der Durchreise, noch nicht ihre vollständige Standfestigkeit erreicht hat.
Kunst trifft Wirtschaft – Fest in „Expertenhand“
Von der Kunst der Restauration schöner Autos ist es zur Kunst an sich nicht weit!
Wer sich auf dem Hof der IW-Classic umschaut erkennt schnell, das ist keine gewöhnliche Werkstatt und auch kein gewöhnlicher Ort. Die Menschen hier haben einen Blick für das Detail, das lernt man hier, das mag man hier und es schult den Blick für das Außergewöhnliche. So kann selbst das Marketing heute vom „Oldtimer-Effekt“ durchaus lernen. Im Einheitsbrei moderner Autos ist der Oldtimer(-fahrer) unangefochtener Sympathieträger.
Hand aufs Herz, welches Unternehmen kann schon von seinen Marketing- und Werbekampagnen immer behaupten, der sympathische Mittelpunkt freudiger Aufmerksamkeit zu sein? Wie schafft man es, dass alles stimmt? Nur mit Leidenschaft für die Sache, versichert der Geschäftsführer der IW-Classic GmbH Immo Warnecke! Und da haben wir sie wieder die Verbindung, warum Kunst Wirtschaft trifft und die Leidenschaft beiden zum Erfolg verhilft.
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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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