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Die DNA der Veränderung

Das eine wollen, ohne das andere zu müssen. Der Traum dieser Tage. Schlank sein, ohne Sport und der Einschränkung bei der Ernährung. Viel Geld haben, ohne viel dafür zu tun. Viel Reisen, aber das Klima nicht damit belasten. Die DNA der Veränderung ist keine einfache Formel, die es einfach nur immer wieder anzuwenden gilt – oder doch? Ein Sprichwort sagt, „Wer das eine will, muss das andere mögen!“. Die Veränderung und ihre besondere DNA.

Den schlauen Sprüchen, der Art doch bitte nie ein funktionierendes System zu verändern, steht die Notwendigkeit der Veränderung, mindestens aber der Anpassung – und das nicht erst seit heutigen Tagen – kraftvoll gegenüber. Diese Notwendigkeit fordert den Menschen heraus. Liebgewonnene Denkautobahnen im Kopf, so breit wie reale Trassen, müssen nicht nur umgeleitet werden, sie müssen begrünt und an anderer Stelle mindestens genauso breit wieder aufgebaut werden. Diese Veränderungsleistung macht einigen Menschen Freude, den meisten ist sie lästig.

Die Angst vor Verlust des Bekannten ist ein starkes Motiv, Veränderungen zu hassen. Mit der Verschlossenheit gegenüber der Vorstellung des noch nicht Existierenden gehen viele Zeitgenossen selbstverständlich zu Bett, wie sie mit ihr den Tag beginnen.

Ich bin Change-Manager und Sie?

Vor Jahren stellte sich eine Teilnehmerin eines Kongresses mit den Worten „Ich bin Chance-Managerin“ vor. Mit einem Augenbraunzucken nahm ich zur Kenntnis, dass es einen neuen Berufsstand gibt, den des Organisators der Veränderung. Bis dahin nannte das nur kaum jemand so. Ich bin der Organisator der Veränderung. Ich meine, welcher Hybris sind wir eigentlich verfallen, dass es zu solchen Etiketten kommt? Die Veränderung organisieren zu wollen ist eine Vorstellung, die aus den mechanistischen Ansätzen des 19. Jahrhunderts entsprungen ist. Die Gehirne dieser Zeit rieten auch Leuten keinesfalls mehr Physik zu studieren, denn da wüsste man doch schon alles. Kein geringerer als Max Planck missachtete diesen Rat und eröffnete mit der Quantenphysik einen bis dahin unvorstellbaren Raum der Möglichkeiten.

Den Wandel, die Veränderung vom vorgefundenen IST-Stand zum glückbringenden SOLL-Stand zu organisieren, ist anspruchsvoll, wenn nicht ein wenig vermessen. Aber meine Branche ist sehr gut darin, Vermessenheit als Marketingstandard in blumige Wolken zu schreiben, aus denen es Hoffnung regnet.

Das Leben ist Veränderung, und hat seine eigene DNA!

Wir können es drehen und wenden, heute gern durch eine KI jagen oder von ihr berechnen lassen; was wir auch anstellen, wir kommen nicht umhin, dass unser Leben, in dem wir es leben, die blanke Veränderung ist. Zu wenigen Inhabern, Führungskräften und Verantwortlichen ist klar, dass Leben in Leistungsprozessen ebenso dieser Veränderung unterlegen ist. Das Menschliche in unseren Industrie-Leistungszentren des Wohlstandes ist fast ausgetrieben. Eine bedenkliche Entwicklung, angesichts der Tatsache, dass viele die Veränderung nicht mögen, vielleicht sogar hassen. Hier stellt sich die Frage, warum nicht jeder Mensch kraft seiner Geburt einen Change-Manager an die Hand bekommt? Nun ja, Eltern sollten das sein, nur habe ich nicht davon gehört, dass alle Eltern meinem Berufsstand angehören.

Die DNA der Veränderung

Veränderung lebt, egal was wir tun. Gut von A nach B kommen, kann ich auch allein. Komplexe (Lebens-)Prozesse oder Neues zu Erschaffen stellt einzelne Menschen vor Umsetzungsprobleme, die man ganz sicher mit einem Begleiter besser handhaben kann. Heiße ich Veränderung willkommen oder bügle ich sie an der Eingangstür ab? Welches Maß an Wandel ist für mich und mein Team zum Betrachtungszeitpunkt richtig? Wohin möchte ich mich entwickeln, wenn alle Einflüsse auf mich auch noch betrachte?

Den Strom der Veränderung zu managen? Meine Güte! Den Menschen (besser) zu befähigen, mit seinen Veränderungen umzugehen, ob diese nun selbstverursacht sind oder nicht, ja gern!

Der Mensch ist dasjenige, was noch vieles vor sich hat. Er wird in seiner Arbeit und durch sie immer wieder umgebildet. Er steht immer wieder vorn an Grenzen, die keine mehr sind, indem er sie wahrnimmt, er überschreitet sie. Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Band 1, Aufbau-Verlag, 1954, Seite 267

Das Eingeständnis, vorn an Grenzen zu stehen, wird in der heutigen Zeit durch Bewertungen Dritter bei Suchmaschinen ignoriert. Der Wert der eigenen (Veränderungs-)Erfahrung gilt wenig, der Wert der Erfahrung anderer hingegen viel. Das eigene Denken und Handeln ist eine Sache, diesem in der Deutung durch andere mehr Bedeutung beimessen zu wollen, eine zweite …

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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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