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Angst vor Psychologisierung macht sich breit

Angst vor Psychologisierung macht sich breit. Jedenfalls wollen uns das die einen oder anderen vermeintlichen Experten gern einreden. Wie hoch ist das Risiko einer Überbewertung der Psyche im menschlichen Alltag? Was für eine Frage? Genauso gut könnte man fragen, wie hoch ist das Risiko einer Überbewertung von medizinischer Versorgung für den menschlichen Körper! Ein eindeutiger Erfolg der Schulmedizin in den letzten Jahrhunderten, ist die klare Bedeutung der körperlichen Hygiene für die körperliche Gesundheit. Ein Analogieschluss ist nicht ganz unproblematisch, sei an dieser Stelle aber gestattet. Somit ist leicht abzuleiten, dass seelische Hygiene für die Gesundheit der Psyche mindestens eine ebenso hohe Bedeutung hat!

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Hatte man im Mittelalter eine große Scheu davor, in die tiefsten Tiefen des menschlichen Körpers vorzudringen, so scheint es heute immer noch ein Problem zu sein, das mit der Psyche des Menschen im Alltag zu tun.

Schutz vor der Selbsterkenntnis?

Ein möglicher Grund. sich nicht tiefergehend mit seiner eigenen Seele zu befassen, könnte in den daraus resultierenden Folgen liegen, vor denen man schlichtweg Angst hat. Dazu einige mögliche Beispiele:

  • Ich habe Angst davor, mich genau zu erkennen, Angst vor der daraus resultierenden Veränderung. Angst davor, dass ICH denke oder endlich erkenne, dass ICH bisher nicht wirklich gelebt habe.
  • Ich erlebe seit Jahren einen Beruf, der mich nicht ausfüllt, scheue aber die Suche und den Aufwand, ein zweites oder eben ein „X-tes“ Mal zu beginnen.
  • Das Problem der Durchschaubarkeit. Der Begriff Persönlichkeit hat einen Ursprung in Persona, was im Griechischen für Maske steht. Er steht auch für die Masken, die wir täglich tragen. Wenn ich Angst davor habe, diesen vermeintlichen Schutz aufzugeben, nur weil ich mich damit befasse, wie ich wirklich „ticke“, werde ich natürlich auch Bedenken oder gar Angst haben, dass meine Umwelt „psychologisiert“ wird.

Die Probleme, die hier gesehen werden, sind nur scheinbare Probleme!

Ein Klassiker der Angst vor dem tiefen menschlichen „Ticken“ ist die Frage nach der möglichen Manipulation im Alltag oder der ganz gezielten Beeinflussung. Auf der einen Seite versucht die Werbung massiv zu manipulieren, auf der anderen Seite beeinflusst jeder Menschen jeden Menschen, sofern er in dessen Wahrnehmungsfeld erscheint! Das lässt sich gar nicht vermeiden. Die Körpersprache ist für viele Menschen im Bewusstsein eine Fremdsprache, vielleicht man abgesehen vom irgendwelchen scheinbar leichten Regeln, interessiert sich die Mehrheit nicht für diesen faszinierenden seelischen Ausdruck über unseren Körper. Warum? Nun vielleicht einfach deswegen, weil man dann denkt, dass man mit Röntgenaugen durchs Leben geht und vieles ertragen muss, was man vorher nicht gesehen hat.

Grundlegend scheint es leichter seine Maske zu leben, als sein wirkliches Sosein

Ja, scheint es, aber ist es auch so? Da werden tolle Begriffe (Burnout) erfunden, nur um nicht sagen zu müssen, dass man eine Depression hat. Da werden Verbiegungen gemacht, die täglich an Spannung zunehmen, nicht beachtend, dass diese Spannungsbogen sich auf jeden Fall irgendwann entladen müssen. Da wird so gelebt, wie man glaubt, dass es die Umwelt als richtig erwartet, aber nicht so, wie man wirklich sein möchte. Warum? Dafür gibt es viele Gründe. Es scheint aber so zu sein, dass die Angst vor der eigenen Erkenntnis die Menschen lieber in der Höhle sitzen lässt, als in das Licht der Erkenntnis zu treten ( Höhlengleichnis von Platon).

Welche Risiken erwachsen aus dieser Nichtbeachtung seiner Selbst oder noch schlimmer, aus der Angst vor der Beschäftigung mit seiner Seele?

  1. In erster Linie, sein Leben im ersten Gang mit Vollgas zu verbrennen …
  2. Nicht zu wissen, was man will.
  3. Nicht zu wissen, was man wirklich kann.
  4. Ein Gefühl im Leben, nie ganz bei sich zu sein.
  5. Ein Gefühl von fehlender Ganzheit.
  6. Nichtverbundenheit … womit auch immer, die eigenen Seele das auch gern wäre.
  7. Mindestens aber eine stärkere Belastung der geistig-seelischen Seite seiner Existenz.

Was soll man tun?

Was soll man tun, wenn es heutzutage schon das Berufsbild des „Gutfühl-Organisators“ in Unternehmen gibt? Muss ich jeden Tag nur gutes Fühlen? Oder ist es nicht auch möglich, über den empfundenen Schmerz „Baustellen der Seele“ zu erkennen?

Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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