Wenn Hanswurst sich über Tofu auslässt – Erfolg entscheidet, nicht die Theorie!
Wenn Hanswurst sich über Tofu auslässt – Erfolg entscheidet, nicht die Theorie! Wieder und wieder schwappen Wellen neuen „Sautreibens“ durch Dörfer und Städte. Wenn man der aktuellen Diskussion Glauben schenkt, dann liegt das nicht am Marketing, das ist wohl in einer Krise, sondern eher an den Menschen, die der neuen Sau hinterher laufen. Wie in jeder Geschichte, so gibt es auch bei den neuen Säuen, die durchs Dorf getrieben werden, mindestens zwei Seiten einer Medaille, oft genug deutliches Pro und Contra. Selbst ernannte oder von den Medien gemachte Experten schwingen sich auf, Dinge zu beurteilen, von denen sie augenscheinlich keine Ahnung haben.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten, frei nach Karl Kraus muss man nicht Ochse sein, um Rindfleisch beurteilen zu können. Ob man das nun isst oder nicht, für die Beurteilung von Fakten bedarf es nun mal immer belastbarer Hintergrundinformationen. Eine gute Methode aus dem deutschen Büchersumpf erfolgreich empor zu steigen ist immer: Nimm eine extreme Gegenposition ein und die Aufmerksamkeit ist dir sicher, ob es sich dabei um gut recherchiertes Material handelt oder nicht, scheint irrelevant. Dabei unterliegen die Hanswürste unseres Landes genau den fehlerhaften Mechanismen, die sie vorgeben anzuprangern.
Zu sagen, es wäre gelogen, wäre gelogen!
Halbwissen ist leider auch bei Kritikern verbreitet, insbesondere unter solchen, die sich gern als Branchenretter oder Brandmarker verstehen. In der letzten Zeit tauchen immer wieder Veröffentlichungen auf, die neuere Entwicklungen in der Personalentwicklung, im Coaching oder allgemein der Beratung von Personal als fragwürdig, nutzlos oder schlimmstenfalls schädlich darstellen. Wobei sich der betrachtete Zeitbezug schon auf Jahrzehnte ausdehnt. Entscheidend bei kritischer Würdigung sind mindestens zwei Dinge:
- Die Sache, die man kritisieren möchte richtig zu kennen und verstanden zu haben sowie
- umfangreiche Erfahrungen einzuholen, am besten eigene, aber keinesfalls nur Erfahrungen derart, die meine (Vor-)Urteile bestärken.
So schwingt sich solcher Hanswurst immer wieder auf NLP oder anderen vermeintlich unwirksame oder falsche moderne Methoden zu kritisieren. Eigentlich gut, müsste man meinen, setzt man sich doch so erkenntnisreich mit einem Thema auseinander. Fatal nur, wenn diese Kritik an der Oberfläche bleibt und so offensichtlich Hanswurst´s Horizont erahnen lässt.
Ein Beispiel soll genügen
Nicht selten werden in Seminaren und auch Büchern zur Körpersprache, Signale des Körpers als völlig eindimensional dargestellt. Nehmen wir die berühmten vor dem Brustkorb verschränkten Arme. In der leider sehr oft oberflächlichen Betrachtung wird hier ein eindeutiger Kausalzusammenhang zwischen Ablehnung des Gegenübers und diesem körpersprachlichen Signal hergestellt, der so schlichtweg unhaltbar ist! Es kann viele Ursachen für die verschränkten Arme geben, vom aktuellen Kälteempfinden bis hin zu einem gewohnheitsmäßigen „Tik“ ist da alles drin.
Die Unlust in die Tiefe zu gehen, gerade bei Themen die man nicht richtig versteht, bedingt eigentlich logischerweise ein falsches Bild! Wenn Hanswurst sich über Tofu auslassen will, dann muss er Tofu kosten und das nicht nur einmal. Sich darauf zu verlassen, dass sein erworbenes „Fleischesser-Diplom“ einen in die Lage versetzt, den Tofu schon richtig einschätzen zu können, nur weil man ja Essen kann, ist ein grundlegender Fehler!
Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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