Anerkennung ist (k)eine digitale Erfindung
Anerkennung ist (k)eine digitale Erfindung. Wer in den letzten Jahren groß geworden ist, der muss doch eigentlich den Himmel auf Erden bezüglich (digitaler) Anerkennung erleben. Noch nie war die Möglichkeit, Anerkennung und Bestätigung massenweise zu bekommen, so groß wie heute, noch nie war die Sucht danach so offen liegend, wie Anfang des Jahrtausends. Doch ist das eine Erfindung dieser Tage? Keinesfalls – so alt die Menschheit auch sein mag, Anerkennung ist seit jeher ein Ur- und Grundbedürfnis. So leicht sich das jeder herleiten mag, der Anerkennungsalltag in Unternehmen der letzten 200 Jahre sieht oft (ganz) anders aus.
Die Schlagworte Fachkräftemangel, Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung, Digitalisierung, digitale Führung und so weiter … sind letztlich doch nur die sichtbare Spitze der tatsächlichen Entwicklungen, sowohl der Gesellschaft allgemein, als auch von Unternehmenskulturen im Speziellen. Für jeden Menschen in Leistungsprozessen ist Anerkennung das „süße Futter“, um durchzuhalten, wenn es darum geht Herausforderungen gern anzunehmen und diese zu meistern! Das gilt für Fachkräfte im selben Maß wie für Unternehmer. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Unternehmer Anerkennung bekommt, ist aber im Arbeitsalltag mindestens ebenso „gering“ wie für den Mitarbeiter. Wer kommt schon auf die Idee, seinen Chef deutlich, bewusst und regelmäßig zu loben?
Wo auch immer man Männer, Frauen und Kinder findet, seien sie alt oder jung, reich oder arm, hochstehend oder niederen Ranges, (…) unwissend oder gebildet, stellt man fest, dass jeder Einzelne von dem starken Wunsch bestimmt ist, von den Menschen ringsum und in seinem Bekanntenkreis gesehen, gehört, angesprochen und respektiert zu werden. John Adams, zitiert in Hannah Arendt, DIE FREIHEIT, FREI ZU SEIN, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München, 2018, Seite 21
Fast könnte man der Meinung sein, die digitale „Daumen-hoch-und-Herzchen-Kultur“ ist hier direkt vorgezeichnet, und das vor über zwei Jahrhunderten. Sowohl der digitale Alltag in den so genannten sozialen Medien, als auch der reale Alltag in Unternehmen sieht aber tatsächlich nicht so „herzig“ aus. Woran liegt das? Führt keine Anerkennung zwangsläufig zum Nichtgefallen (dislike)? Braucht es in komplexen, sich schnell entwickelnden, manchmal auch komplizieren Zeiten eine Kultur der Wertschätzung, Anerkennung und des gegenseitigen Respektes? Die Frage mag an dieser Stelle bewusst rhetorisch daherkommen, ist meines Erachtens aber um so wichtiger zu stellen, wenn man flächendeckend merkt, dass im digitalen Getriebe von KMU nicht nur die Mitarbeiter sondern alle regelmäßig Sand in die Augen bekommen.
Mindset = Denkweise!
Wenn es einen gemeinsamen Nenner der „digitalen Revolution“ in den Prozessen, Strukturen und Produkten der Unternehmen, die heute am Markt sind, gibt, dann ganz und gar der, dass es eine (neue) Denkweise bei allen Beteiligten geben muss, mit den „Herausforderungen der digitalen Zeit“ umzugehen. Die agile Gemeinde pflegt dazu, oberflächlich zusammengefasst, agiles Mindset zu sagen.
Könnte es sein, dass es gar nichts NEUES braucht, sondern nur die bekannten Tugenden Respekt, Wertschätzung und Anerkennung regelmäßig zu leben? Egal ob das nun im privaten Leben oder auf Arbeit stattfindet, ein anerkennender Umgang miteinander hilft über so manche digitale Kluft hinweg und schafft den Raum für tatsächlich nützliches Neues!
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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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