Auf dem Weg zur Arbeitssucht?
Arbeitssucht zu entwickeln ist ein schleichender Prozess. Schrittweise verändern sich Werte und Sichtweisen. Langsam treten die Lebensinhalte, die neben der Arbeit bisher existierten in den Hintergrund und die Arbeit ist das dominierende Thema des gesamten Lebens. Problematisch ist die Einstellung zur Arbeit bei der Entwicklung zur Arbeitssucht. Eine amerikanische Gesellschaft für Arbeitssucht hat zwanzig Fragen aufgestellt, mit denen man erste Hinweise auf diese Einstellungsveränderungen und letztlich auf Arbeitssucht bekommen kann.
In den USA, genauer gesagt in Kalifornien, gibt es das Gegenstück zu den Anonymen Alkoholikern, die Workaholics Anonymous. Denn auch Arbeit kann zur Sucht werden. Die Organisation hat zwanzig Fragen formuliert, mit denen man erkennen kann, ob man gefährdet ist, arbeitssüchtig zu werden: Interessante Zeiten
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, mit Unterstützung natürlich, die Fragen sinnvoll ins Deutsche zu bringen (wobei die zweite Frage tatsächlich etwas schwer zu verstehen ist):
- Begeistert Sie ihre Arbeit mehr als die Familie oder sonst etwas?
- Gibt es Zeiten zu denen Sie hoch konzentriert (oder: Energie durch Ihre Arbeit bekommen) arbeiten können und zu anderen Zeiten nicht?
- Nehmen Sie die Arbeit mit nach Hause oder sogar mit ins Bett? Am Wochenende? In der Freizeit (Urlaub)?
- Ist Ihre Arbeit die Beschäftigung die Sie am meisten mögen und über die Sie am meisten reden?
- Arbeiten Sie mehr als vierzig Stunden pro Woche?
- Wandeln sich Ihre Hobbys in Verdienstquellen?
- Übernehmen Sie die komplette Verantwortung für die gesamten Arbeitsergebnisse (Resultate, Effektivität)?
- Haben es Ihre Familie oder Ihre Freunde aufgegeben, Sie pünktlich zu erwarten?
- Übernehmen Sie zusätzliche Arbeiten, weil Sie besorgt sind, dass es sonst nicht gemacht wird?
- Unterschätzen Sie die Dauer eines Projektes und müssen Sie sich dann beeilen es zu Ende zu führen?
- Glauben Sie, dass es in Ordnung ist, viel zu Arbeiten, so lange es Spaß macht?
- Werden Sie ungeduldig mit Menschen, die neben der Arbeit andere Prioritäten haben?
- Befürchten Sie, dass Sie, wenn Sie nicht hart arbeiten, Ihren Job verlieren oder ein Versager sein könnten?
- Machen Sie sich ständig Sorgen um die Zukunft, auch wenn es alles gut läuft?
- Sind Sie energisch und ehrgeizig auch im Spiel?
- Sind Sie irritiert, wenn Leute Sie bitten, Ihre Arbeit liegen zu lassen und etwas anderes zu tun?
- Hat die Beziehung zu Familie oder andren durch Ihre langen Arbeitszeiten Schaden genommen?
- Denken Sie an Arbeit, während Sie Autofahren, Einschlafen oder in Gesprächen?
- Arbeitest oder lesen Sie während des Essens?
- Glauben Sie, mit mehr Geld andere Herausforderungen in Ihrem Leben meistern zu können?
Eines ist sicher, diese Fragen regen auf jeden Fall zum Nachdenken über die tägliche Arbeit an, und ich glaube das ist der eigentliche Sinn!
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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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