Maßstabsfehler in der Personalbeurteilung
Wenn es um das Ausfüllen von skalierten Fragebögen geht, besteht die Gefahr bei der Beurteilung der Leistung eines Mitarbeiters verschiedener bewusster oder auch unbewusster Maßstabsfehler zu unterliegen. Diese Fehler haben auch mit der Persönlichkeit, den Einstellungen und grundlegenden Werten der beurteilenden Person zu tun. Kann man diesen Maßstabsfehlern vorbeugen?
Wesentliche Maßstabsfehler in der Personalbeurteilung sind die:
- Tendenz zur Strenge
- Beurteiler nutzt statistisch mehr die unteren Skalen-Einstufungen,
- Tendenz zur Mitte
- Beurteiler nutzt statistisch mehr die mittleren Skalen-Einstufungen und
- Tendenz zur Milde
- Beurteiler nutzt statistisch mehr die oberen Skalen-Einstufungen.
Wie wirkt sich die Tendenz zur Strenge aus?
Dieser Beurteiler geht im starken Maß von sich selbst aus, setzt sein eigenes hohes Anspruchsniveau auch bei dem Beurteilten Mitarbeiter an und läuft somit Gefahr in der Summe seiner Beurteilungen (z. B. auf einem skalierten Fragebogen) eine Tendenz zu einer sehr strengen Beurteilung zu entwickeln.
Wie wirkt sich die Tendenz zur Milde aus?
Ein zu großes Wohlwollen gegenüber den Beurteilten, ggf. auch nicht die Motivation eine negative Personalbeurteilung zu rechtfertigen und ein nicht so hohes eigenes Anspruchsniveau können bei der Beurteilung von Mitarbeitern auf einer Skala die Tendenz zu Milde zur Folge haben.
Wie wirkt sich die Tendenz zur Mitte aus?
Ein weiterer Maßstabsfehler der Personalbeurteilung ist die Tendenz zur Mitte. Ursache für diesen Fehler in der Beurteilung des Mitarbeiters können in mangelnder Information oder in Bedenken zu „extreme“ Bewertungen vorzunehmen liegen.
Welche Bedeutung hat die Persönlichkeit im Zusammenhang mit Maßstabsfehlern in der Personalbeurteilung?
Der unerfahrene Beurteiler von Mitarbeitern kann durch seine Persönlichkeitsstruktur Maßstabsfehler verstärken. Wenn man beispielsweise vom Persolog-Persönlichkeits-Modell ausgeht, dann verstärkt möglicherweise ein hoch ausgeprägtes Potenzial im Bereich:
- Gewissenhaft die Tendenz zur Strenge
- Initiativ und Stetig die Tendenz zur Milde oder Mitte
- Dominant die Tendenz Mitte oder Strenge.
Fazit
Um Maßstabsfehler zu vermeiden, ist ein erster Schritt diese Fehlerquellen, Ursachen und Auswirkungen überhaupt zu kennen. Ein zweiter Schritt kann darin bestehen, sich selbst bei der Beurteilung von Personal genauer zu beobachten und natürlich seine eigenen Potenziale sehr genau zu kennen.
Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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