Regionenmarketing ist nicht nur Regionalmarketing
Zugegeben im Sprach- und Fachbegriffewirrwarr ist es für den Experten außerhalb des Marketing dann und wann schwierig sich zurechtzufinden. Wimmelt es doch meist von englischen und denglischen Schlagworten, die schwerlich in das Alltagsdeutsch gerettet werden müssen. Doch auch bei so manchem scheinbar deutlichen Wort muss man zweimal hinschauen und vielleicht auch zweimal klären, was genau damit gemeint ist. Semantisch sehr nahe sind die beiden Begriffe Regionen- marketing und Regionalmarketing. Leicht meint man, die Bedeutung beider Begriffe sei ähnlich, wenn nicht gar gleich. Doch wie so oft hier auf den Streuverlusten, stellt sich der gering vermutete Unterschied beim genauen Betrachten als erheblich groß heraus!
Die große Herausforderung des Regionenmarketing ist das Finden einer Antwort auf die Frage, wie groß bitte soll denn die Region sein? Steckt der lokal vermarktende eigenständige Bauernhof seine Reichweite selbst ab, soll ja die zu bewerbende Region irgendwie fassbar nach außen wahrnehmbar werden. Wie trennscharf sind denn solche Regionen-Marken, wie zum Beispiel:
- der Schwarzwald,
- das Erzgebirge,
- das Vogtland oder die
- Mecklenburger Seenplatte?
Kann sich ein Nichtwissender oder Nichterfahrener dieser Region überhaupt vorstellen, was genau es da zu entdecken gibt, außer dem Offensichtlichen, wie etwa Wald, Wasser oder Berge?
- Versuch einer Definition Regionalmarketing
- Das Regionalmarketing würde alle Maßnahmen des Vordenkens, Planes und des Umsetzens von strategischen und operationalen Kommunikations- und PR-Maßnahmen umfassen, deren Wirkung auf lokale, also in der relativen Nähe des Unternehmens oder des Standortes befindlichen, Zielgruppen ausgerichtet ist. Die Zielgruppen sind oft Teil dieser Region. Als Beispiel soll hier der lokal ausgerichtete selbstvermarktende Bauernhof oder die Autowerkstatt um die Ecke dienen.
- Versuch einer Definition Regionenmarketing
- Das Regionenmarketing hingegen fasst alle Maßnahmen des Marketing zusammen, deren Wirkung auf die Wahrnehmung eben einer bestimmten Region auf Zielgruppen außerhalb dieser Region gerichtet sind. Hier kann als Beispiel das Tourismusmarketing dienen.
Das Problem mit den Dachmarken-Regionen
Schon früher beschrieb ich etwas überspitzt, dass es im Schatten eines Leuchtturmes immer dunkel ist. Das Problem ist offensichtlich: Überstrahlende Attraktoren, zum Beispiel Leipzig oder Berlin, binden alle Aufmerksamkeit, auch die Aufmerksamkeit der Bewohner des Attraktors! Die Folge ist das Denken und Leben in Stadt- und Kiezgrenzen. Was fehlt sind die kleinen Aktivitäten im Schatten der Leuchttürme, die ausreichend Aufmerksamkeit binden, damit die Region selbst zum Leuchten kommt!
Ein schönes Beispiel für Attraktoren im Regionenmarketing sind einladende Bilder einer Region oder einer Stadt. Hier zum Beispiel ist ein Kleinod der Stadt Eilenburg zu sehen, die Marienkirche auf dem Berg am Tag des offenen Denkmals 2014.
Erfahren Sie mehr zum Thema Regionenmarketing:
Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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