Information, Spionage, Datenschutz und Verschlüsselung
Information, Spionage, Datenschutz und Verschlüsselung – Warum sich ein Besuch im Deutschen Spionagemuseum Berlin auch für Unternehmer lohnt. Die Widersprüche unserer heutigen Welt spiegeln sich auch im Umgang mit Informationen wieder. Zwei Fraktionen schauen sich dabei, vermutlich tief, in die Augen. Die Einen beteuern, dass sie nichts zu verbergen oder zu verstecken haben, und gehen mit allen Informationen progressiv offen um. Die Anderen bemühen sich um Verschlüsselung und Geheimniswahrung wo es nur geht. Unternehmen leben auch davon, dass sie einen Informationsvorsprung haben, Daten müssen ab Mai viel massiver geschützt werden als bisher und Wissen ist auch im 21. Jahrhundert Macht, ob uns das nun gefällt oder nicht!
Gut dokumentiert weiß man, dass wohl alles im alten Ägypten begonnen hat, somit zählt Spionage vermutlich zum zweitältesten „Gewerbe“ der Welt. Auffällig ist, dass Spionage in erster Linie dazu da ist, strategische Vorteile zum Machterhalt oder -erwerb zu ermöglichen. Übertragen auf Unternehmen lässt sich hier wohl mit der Marktposition argumentieren, die gehalten oder ausgebaut werden soll. Vom ausspionieren von Mitarbeitern, Lieferanten oder Mitbewerbern, hat auch die Wirtschaft hierzulande eine Menge zu bieten.
Risikominimierung und Wissensvorsprung
Aus Sicht eines Unternehmensberaters ist es selbstverständlich sinnvoll, als Organisation oder Unternehmen Risiken durch Wissensvorsprung klein halten zu wollen, auch wenn Spionage sicher das allerletzte Mittel der Wahl sein sollte! Wie sinnvoll es für die Unternehmenskultur ist, wenn Mitarbeiter oder Zulieferer ausgespäht werden will ich an dieser Stelle nicht diskutieren, nur so viel an der Stelle: Es sollte sich jeder Mensch fragen, ob er einer Kultur angehören möchte, in der solches Denken und Verhalten Gang und Gebe ist. Aktuell ist damit ein großer deutscher Autobauer mal wieder in den Schlagzeilen.
Informations- und Wissensgesellschaft
Fast nahtlos gelangt man in der Ausstellung vom eigentlichen Spionieren, ein Mensch fotografiert geheime Dokumente oder hört andere ab, in die modernen Zeiten. Wie in dem fast gleichnamigen Film von Charlie Chaplin gelangt der Besucher praktisch von der Einzelfallbetrachtung in die Mühlen der Massenüberwachung. In der Informations- und Wissensgesellschaft werden nicht nur einzelne Nachrichten verschlüsselt, sondern alle sollen sich mit der Sicherheit ihrer Daten befassen und diese am besten verschlüsseln. Irgendwie ein Witz angesichts der Tatsache des Nutzens von Wissen und Information in der heutigen Zeit.
Die Ausstellung zeigt auch ein herrliches Exponat mit dem zumindest ein bekannter Romanautor der Meinung war, ein Geheimnis zu wahren. Wer die Geschichte kennt, der weiß sehr gut, es ist nicht gelungen!
Das Kryptex aus der Ausstellung des Spionagemuseums in Berlin – Bildquelle: © Deutsches Spionagemuseum Berlin
Das Kyptex steht symbolisch dafür, dass es wirklich erstaunlich ist, dass Nutzer eines bekannten Kommunikationsdienstes, den eine noch bekanntere Firma vor einigen Jahren gekauft hat, tatsächlich daran geglaubt haben, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung würde besagte Firma daran hindern, die Gespräche und Informationen mitzulesen!?
Datenschutz – Fluch und Segen für Unternehmen
Damit sind wir beim Datenschutz im Jahr 2018 angekommen. Die meisten Kunden von mir sehen es als eine zusätzliche Belastung, Prozesse und Dokumente so anzupassen, dass diese der ab Mai geltenden DSGVO genügen. Es kann aber auch nichts schaden, über die Datensicherheit im Unternehmen und auch als Person einmal grundsätzlich neu nachzudenken und entsprechend zu handeln.
Wenn unsere Daten das Öl des 21. Jahrhunderts sind, wie gehen wir dann mit Datenverschmutzungen in unserer Umwelt um?Sven Lehmann, Unternehmens- und Personalentwickler, Coach, Organisationsberater
Ob der neue Datenschutz nun bald als Ergänzung zum Umweltschutz gesehen wird oder nicht, das Deutsche Spionagemuseum am Leipziger Platz in Berlin ist einen Besuch wert!
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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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