Flughafen-Verzögerungs-Effekt
Unverständnis macht sich breit, wenn man über gescheiterte Großprojekte wie manche Flughäfen, Bahnhöfe oder sonstige tolle Ideen und deren verzögerte Realisierung reflektiert. Manche Projekte werden wohl nie zustande kommen, doch woran liegt das? Eine einfache Begründung lautet, die Komplexität ist zu hoch, da ist Planbarkeit und genaue Umsetzung nicht einfach ist. Dem könnte man gelungene große Projekte gegenüberstellen. Es scheint so zu sein, dass es wohl ein Geheimnis für den rechtzeitigen Erfolg zur Handhabung solch großer Komplexität in Projekten gibt.
Um überhaupt genau nachvollziehen zu können, was zum Beispiel bei aktuellen Flughafenprojekten falsch gelaufen ist, müsste man wohl mehr als eine Doktorarbeit verfassen. Ein Faktor, der sich aber als sehr wirksam herausstellte, war und ist die sich ständig erweiternden Anforderungen. Stellen Sie es sich vor, Sie wollen ein Auto bauen und verändern schon in der Planungsphase permanent die Parameter des Wagens. Statt einer Handgangschaltung wollen Sie nun ein Automatikgetriebe haben, einige Zeit später wollen Sie doch lieber Schreibenbremsen statt Backenbremsen … Man kann sich leicht vorstellen, dass so der Auslieferungstermin nicht gehalten werden kann.
Wenn zu viele Absichten beachtet werden wollen – der Flughafen-Verzögerungs-Effekt
Selbst bei Projekten in Unternehmen, die nicht die Größe eines neuen Großflughafens haben, ist der Flughafen-Verzögerungs-Effekt evident. Produkte werden nicht auf den Markt gebracht, weil man zu perfekt sein will, Dienstleistungen werden nicht angeboten, weil man glaubt noch nicht professionell genug zu sein, um damit Kunden wirklichen Nutzen zu bieten. Dabei hat sich in einer Branche der vorzeitige Beginn der Nutzung als Standard herausgebildet. Die so genannte Beta-Version in der Software-Branche setzt gerade darauf, dass die meisten Fehler überhaupt durch den umfangreichen Testbetrieb erkannt werden können und auch hoffentlich beseitigt. So gesehen sollte man vielleicht von einem Beta-Flughafen-Betrieb ausgehen?
Wie kann ich den Flughafen-Verzögerungs-Effekt verhindern?
Ganz einfach ist es nicht, komplexe Projekte zum Erfolg zu führen. Zu viele Faktoren sind variabel. Hier ein paar Grundsätze, die Projekte zu einem guten Ende führen:
- Grundlegende Fragestellung – Ist das was wir vorhaben überhaupt sinnvoll?
- Ist es der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort für die Umsetzung des Projektes?
- Verfüge ich über alle notwendigen Mittel?
- Ist das mögliche Risiko bedacht und tragbar?
- Welche Konsequenzen hat das Projekt insgesamt und sind diese gewollt und nachhaltig?
- Wer muss beteiligt werden an den Planungen, wer ist betroffen?
- Ist der Zeitplan zweckmäßig?
- …
Es gibt zahlreiche weitere Fragestellungen, die Beachtung finden sollten. Je zeitiger wichtige Fragen und deren Antworten klar sind, um so erfolgreicher die Umsetzung des Projektes.
Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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