Willkommen in 2019 – Trends, Gegentrends und gesunder Menschenverstand
Willkommen in 2019 – Trends, Gegentrends und gesunder Menschenverstand; es ist gute Tradition, zum Jahreswechsel entweder Rück- oder Vorschau zu halten. Wer in die Zukunft blicken will, braucht nicht nur Phantasie sondern auch gute Ideen. Manche Trends werden das bleiben und in ein paar Jahren niemanden mehr interessieren. Einige Ideen werden zu tragenden Innovationen, und so viele Menschen begeistern. Die Vielzahl von „tollen neuen“ Lösungen ist unübersichtlich, jede verkauft sich als zukunftmachend, wenige sind es. Ein Grund mehr sich des eigenen gesunden Menschenverstandes zu bemühen und vielleicht genauer hin zuschauen. Unternehmen, Personal, Organisationen und Strukturen können von Neuigkeiten profitieren. Der einzelne Mensch geht mit den neuen Dingen um, das gut zu gestalten, ist nicht erst seit der Digitalisierung über einen Trend hinausgewachsen.
Digitalisierung – Postdigitalisierung
Die Digitalisierung schreitet voran und durchdringt immer mehr Lebens(t)räume des Menschen. Letztes Jahr kochte Bitcon hoch, Blockchain, die Technologie dahinter, die blieb übrig! Zukunftsforscher sprechen schon wieder von einer neuen Ära, die der Postdigitalisierung. Auf eine Sache wird man sich auch in 2019 fest verlassen können, die des schnellen Wandels. 2018 hat auch bewiesen, dass Lern- und Experimentierräume für KMU sehr gute Instrumente sind und beim digitalen Wandel gute Ideen, Lösungen und Prozesse initiieren können.
Stichwort „Smart Home“: Wie nützlich es ist, via Funktelefon von jeden Ort der Erde als Besitzers eines Fensterladens diesen nach belieben zu öffnen oder zu schließen, den automatischen Bestellservice im neuen Kühlschrank ein Kühlschrankleben mitzukühlen oder die Heizung im Haus während es Rückfluges übers Mittelmeer schon auf Wunschtemperatur hochzufahren, erschließt sich wohl nur den wenigen Anwendern, die sich heute schon nach solchen Funktionen sehen.
Letztes Jahr befragte mich Prof. Wald im Vorfeld des HR Innovation Day an der HTWK in Leipzig dazu, was digitale Transformation für mich sei, meine Antwort im Interview zu meinem Workshop war:
Digitale Transformation ist für mich: Lebendige Antworten darauf zu finden, wie ich sinnvoll mit den Einflüssen, Instrumenten und Impulsen der digitalen Welt umgehe und sie für mich und das Unternehmen gut nutzen kann. Den „digitalen Hammer“ nur deswegen zu benutzen, weil der eben eine schnelle sich aufdrängende digitale Lösung ist, das scheint für mich nicht lebensfreundlich – weder privat, noch auf Arbeit oder in agilen Teams.Sven Lehmann im Gespräch mit Prof. Wald, HTWK in Leipzig
Künstliche und andere Intelligenzen
Intelligenz? Welche bitte? Wenn man den Enthusiasten Glauben schenkt, dann stehen wir kurz davor, das irdische Paradies zu erleben, weil die künstliche Intelligenz (KI) quasi schon in ihrem Jugendalter uns im menschlichen Alltag helfend unter die Arme greift. Doch noch entscheiden keine Programme hochkomplexe Lebenswelten von Menschen.
Definition von Intelligenz
Am Thema Intelligenz wird ein, wenn nicht das, Problem unserer Tage sichtbar. Alle benutzen den Begriff Intelligenz, als würde absolut klar sein, was wir damit genau meinen. Es war die große Errungenschaft einiger Denker und vieler Praktiker in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts, darauf hinzuweisen, dass es zahlreiche Intelligenzen gibt. Die Bandbreite reicht von der logischen bis zur emotionalen Intelligenz. Es mag sein, dass wir bei der logischen KI kurz davor sind, einen Durchbruch zu sehen, bei der emotionalen KI dürfte der Weg noch mal so lang sein!
Virtuelle und andere Realitäten
Wer schon mal ein modernes Navigationsgerät zur Orientierung beim Autofahren oder im freien Feld genutzt hat, der wird den Wert von erweiterter Realität (augmented reality, AR) zu schätzen wissen. Die Erweiterung der persönlichen Realitätswahrnehmung kann in vielen Situationen sehr hilfreich sein, Sicherheit erhöhen oder einfach nützliche Informationen bieten. Wie schaut es aber mit der virtuellen Realität (VR) aus? Schon vor zwanzig Jahren sahen wir Menschen mit VR-Brillen auf Messen und bei anderen Gelegenheiten Spaß damit haben, aber reale Anwendungen sind noch rar. Das Desaster mit Second Life® ist über 10 Jahre her. Die Spieleindustrie hingegen wächst in dem Bereich kontinuierlich.
Robotik und Handgemachtes
Ist es wirklich so, dass der Pflegeroboter kommt? Wollen die heute 50jährigen, dass sie mal von einem Roboter gepflegt und umsorgt werden? Abwegig ist diese Entwicklung nicht, ob sie wünschenswert ist, das möge bitte jeder selbst für sich entscheiden. Fakt ist, Roboter und Automatisierung entwickeln sich rasant, das übrigens auch nicht erst seit gestern. Doch auch das mit der Hand hergestellte erlebt eine Renaissance. Alte Berufe, auch altes Handwerk steigen genauso in der Gunst der Kunden, wie die Sehnsucht nach der Schallplatte.
Fachkräftegewinnung, Mitarbeiterbindung und (Zeit-)Souveränität
Aus einem Trend in der Tat herausgewachsen sind das Finden von guten Mitarbeitern und diese dann so zu „führen“, dass sie auch länger bleiben als bis zum Ende der Probezeit. Viele Schlagworte tummeln sich in diesem Personalfeld. Vom NewWork, agiles Arbeiten, sämtliche Methoden des agilen Arbeitens bis zu den klassischen Instrumenten wie Coaching oder Personalentwicklung ist die Palette oft unübersichtlich. Dem Wunsch nach immer mehr Eigenständigkeit der jungen Generation steht oft der Alltag in Unternehmen gegenüber, in dem eben doch oft noch, nur mit klaren Ansagen versucht wird zu führen. Kleine Unternehmen leben entweder schon den neuen Arbeitsalltag oder tun sich enorm schwer mit den notwendigen Veränderungen in Organisation und Struktur.
Bequemlichkeit und Sicherheit
Zwei Bedürfnisse, die sich in digitalen Zeiten quasi ausschließen. Sprachsteuerung setzt das permanente „scannen“ der persönlichen Umgebung voraus, der durchsichtige Kunden oder Mensch ist da sozusagen die kostenfreie Nebenlieferung. Viele digitale Entwicklungen haben ja genau das Ziel der größeren Bequemlichkeit, da stehen Sicherheitsfragen oder Autonomie eher im Hintergrund.
Gesunder Menschenverstand und Widersprüche
Wenn es eine Empfehlung für 2019 geben könnte, dann sicher diese, den eigenen Kopf, das eigene Herz und den eigenen Bauch mehr zu bemühen, die auf der einen Seite immer stärker auftretende Widersprüche zu erkennen, diese abzustellen, und wenn das nicht geht, mit diesen Widersprüchen leben zu lernen. Das bezieht sich auf kleine Dinge, wie auf das große Ganze.
Rose vor Schwarz – ALLES GUTE IN 2019; GLÜCK; GESUNDHEIT UND IDEALEN ERFOLG!
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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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